Urlaub mit dem Drahtesel: Die Vorbereitung von Fahrradtouren
Urlaub mit dem Drahtesel: Die Vorbereitung von Fahrradtouren
Das Fahrrad mit in den Urlaub zu nehmen, verspricht Freiheit und Ungebundenheit am Urlaubsort. So lässt sich die Region auf zwei Rädern wesentlich besser erkunden und auch weitere Ausflüge sind leicht möglich. Doch bevor das Rad mit auf die Reise kann, ist ein wenig Vorarbeit nötig. Auf was es ankommt, verrät dieser Artikel aus unserem Magazin.
Abbildung 1: Wer gerne Fahrradtouren macht, sollte diese gut vorbereiten. Bildquelle: @ Patrick Hendry / Unsplash.com
Gepäck transportieren
Bei fast jeder ordentlichen Fahrradtour wird Gepäck mitgenommen. Selbst bei Tagesausflüge verzichten die meisten Radfahrer darauf, für jedes Getränk gleich einzukehren, stattdessen nehmen sie einen Teil der Getränke mit. Dies ist günstiger und oft auch bequemer: Es hilft nichts, zu wissen, dass der Gasthof in einigen Kilometern auf einen wartet, wenn die Kehle jetzt trocken ist. Umso länger die Tour, desto mehr Gepäck ist notwendig. Dies gilt insbesondere für Mehrtagestouren. Aber wie lässt sich das Hab und Gut transportieren?
- Rucksack – kleinere Rucksäcke bieten sich durchaus für ein wenig Marschgepäck an. Zudem sind sie ideal, um Wertsachen am Körper zu halten. Dabei sollte vor der Fahrt geprüft werden, ob der eigene Rucksack als störend empfunden wird. Etliche Trekkingrucksäcke sind auf dem Rad beinahe ungeeignet, da zu mächtig und mit zu breiten Trägern versehen.
- Fahrradtaschen – tatsächlich: Sie sind die beste Wahl. Die meisten Fahrradtaschen werden seitlich des Gepäckträgers befestigt, was natürlich das Vorhandensein eines solchen voraussetzt. Andere Modelle können jedoch am Lenker befestigt werden, wobei dort weitaus weniger Gepäck hineinpasst. Fahrradtaschen sollten so ausgewählt sein, dass sie stabil sind, über gute Verschlüsse verfügen, aber auch so viel Stauraum bieten, damit eine kleine Kühltasche hineinpasst. Diese wird sich gerade bei warmen Temperaturen als wertvoll erweisen. Online können Interessenten sich einen genaueren Überblick verschaffen und die passenden Taschen auswählen.
- Körbe etc. – sie bieten sich eher weniger an. Nicht nur ist das Hab und Gut in ihnen ungeschützt, auch lassen sich nicht alle Modelle fest befestigen.
- Gepäckwagen – für Mehrtagesausflüge sind diese Wägelchen nahezu perfekt. Ob sich hinter dem Wagen nun ein Kinderanhänger verbirgt, ein Hundeanhänger oder ein echter Gepäckwagen, ist dabei unerheblich. Wichtig ist nur, dass der Wagen verschlossen werden kann und wasserdicht ist. Im Gegensatz zu Lastenwagen werden Gepäckanhänger hinter das Fahrrad gehängt und sind somit oft leichter zu händeln.
Doch was gehört mit auf eine Radtour? Bei Übernachtungen sind natürlich Kleidung, Wäsche und auch Hygieneartikel notwendig. Sollte gezeltet werden, gehört das Zeltequipment mit zum Gepäck. Folgende Produkte sollten allerdings auch bei kurzen Touren niemals fehlen:
- Getränke – sie sind unheimlich wichtig. Nützlich ist es, wenigstens eine Wasserflasche mit sich zu führen. Kommt es zu einem Sturz, kann das Wasser dazu genutzt werden, die Wunden auszuspülen.
- Nahrung – wenigstens Müsliriegel, Reiskekse oder andere Kekse sollten auf jeder Tour mit dabei sein. Wird eine Kühltasche genutzt, so halten sich auch Pausenbrote über mehrere Stunden, ebenso wie Obst.
- Erste Hilfe – ein kleiner Verbandskasten samt Notfallzettel (Name, Kontaktdaten, vorhandene Krankheiten, Medikamente) ist Pflicht. Zusätzlich empfiehlt sich wahlweise Traubenzucker oder – noch besser – eine kleine Tüte Gummibärchen. Sollte der Zuckerspiegel plötzlich abfallen, lässt er sich mit Gummibärchen gut beruhigen.
- Reparaturset – zwar werden die meisten Fahrräder mit einem kleinen Reparaturkit ausgeliefert, doch erweisen sich die Werkzeuge im Ernstfall durchaus als problematisch. Für recht kleine Beträge gibt es sehr zweckmäßige Reparaturkästen für Fahrräder, deren Inhalt auch Laien auf der Strecke hilft.
Räder durchchecken
Insbesondere wenn die Räder noch nicht in diesem Jahr genutzt wurden, so sollten sie durchgecheckt werden. Dabei empfiehlt es sich, das Rad in eine professionelle Werkstatt zu geben, denn:
- Funktionsprüfung – die Werkstatt kann das Rad wesentlich besser prüfen als der Besitzer im eigenen Keller. Insbesondere die Bremsen, die Schaltung, aber auch der Rahmen werden auf Herz und Nieren geprüft.
- Reparaturen – das Rad ist gleich vor Ort, es kann also auch direkt repariert werden, wenn Schäden oder Mängel auffallen.
- Reifen – auch sie sollten unbedingt auf Mängel oder Schwachstellen hin kontrolliert werden. Es wäre zu ärgerlich, wenn ein Schaden daheim übersehen wird und die Touren im Urlaub ausfallen, weil ein Reifen platzt.
Wer sich gut mit Fahrrädern auskennt und das notwendige Know-how besitzt, der kann einige Checks auch selbst ausführen. Rund um die Bremsen sollten natürlich weiterhin Profis ans Rad, denn schon ein kleiner Fehler kann gerade in bergigem Terrain zu schweren Unfällen führen.
Achtung: Beim Check sollte schon geschaut werden, ob die Räder den am Urlaubsort geltenden Regelungen entsprechen. Wird eine besondere Beleuchtung benötigt oder sind zusätzliche Reflektoren notwendig? Diese Prüfung bezieht auch die Fahrerausrüstung mit ein: Sind vor Ort eventuell Fahrradhelme für jedermann Pflicht? Oder ist eine Leuchtweste notwendig?
Tourenplanung
Schon zu Hause sollten die Radtouren für den Urlaub geplant werden. Nicht nur haben Reisende dort mehr Zeit und Ruhe, sie vermeiden es auch, am Urlaubsort zu viel Zeit vor Karten zu vergeuden. Kleinere Radtouren lassen sich dabei stets sehr einfach planen. Komplizierter sind Mehrtagestouren, da hier Übernachtungen ebenso ins Spiel kommen, als dass das Auffüllen der Vorräte miteingeplant werden muss.
Bei Übernachtungen ist abzuklären, ob eine vorherige Buchung notwendig ist oder ob Radfahrer unangemeldet einkehren dürfen. Generell ist die vorherige Buchung vorteilhafter, denn so lässt sich sicherstellen, dass auch ein Zimmer in der gewünschten Art frei ist.
Tipp: Bei längeren Radtouren gilt dieselbe Devise wie für Bergwanderer: Unterkünfte und gebuchte Raststätten dienen mit der eigenen Sicherheit. Im Regelfall reagieren die Wirte, wenn angemeldete Personen deutlich später als geplant noch nicht eingetroffen sind.
Abbildung 2: Eine gute Tourenplanung sorgt dafür, dass sich böse Überraschungen vermeiden lassen. Bildquelle: @ David Marcu / Unsplash.com
Fazit - bestens vorbereitet auf Tour
Wer seine Radtour im Urlaub gut vorbereitet, der wird mehr Freude haben. Schon die Streckenplanung ist zu Hause wesentlich einfacher und angenehmer, wobei vor Ort trotzdem immer eine Karte mit an Bord sein sollte. Für das Gepäck gibt es sehr gute Lösungen, die sich auch bei mehreren Gepäckstücken eignen. Das alles funktioniert jedoch nur, wenn das Rad vor der Abreise ordentlich durchgecheckt wurde. Verstellte Bremsen oder lose Kabel sind selbst auf dem platten Land eine Gefahr, im Bergland führen derlei Probleme jedoch schnell in ein Fiasko.